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30 Cards in this Set
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Schwerhörigkeit ・Einteilung (4) |
- Schallempfindungsstörung (Störung des Innenohrs) → Kochleär (Haarzellschaden) → Retrokochleär: Funktionsstörung im Bereich des Hörnervs (N. cochlearis) - Schallleitungsstörung (Störung der schallleitenden Strukturen des Ohres, meist Mittelohr oder äußerer Gehörgang) |
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Recruitment (Lautheitsempfindung) ・Definition (1) |
- Unterscheidung zwischen kochleären und retrokochleären Schallempfindungsstörungen |
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Recruitment (Lautheitsempfindung) ・Prinzip (3) |
- Sind die äußeren Haarzellen intakt, werden beim Hörgesunden laute Töne (hohe Schalldruckpegel) gedämpft und leise Töne (geringe Schalldruckpegel) verstärkt. - Bei zerstörten äußeren Haarzellen fallen die Schalldämpfung und Schallverstärkung weg. → Die Spanne zwischen Hörschwelle und Unbehaglichkeitsschwelle sinkt, so dass leise Töne schwerer gehört werden und laute Töne schneller als laut empfunden werden |
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Recruitment (Lautheitsempfindung) ・Positives Recruitment (3) |
- die Lautheitsempfindung ändert sich mit steigendem Lautstärkepegel. - Bei seitendifferentem Gehör werden auf dem schwerhörigen Ohr bei zunehmender Lautstärke der Töne diese gleich laut wie auf dem gesunden Ohr gehört. - Vorhanden bei kochleären Schallempfindungsstörungen |
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Recruitment (Lautheitsempfindung) ・Negatives Recruitment (2) |
- Das Verhältnis des Lautheitsempfindens von gesundem und krankem Ohr bleibt bei jedem Lautstärkepegel gleich, das heißt, dass unabhängig von der Lautstärke, das kranke Ohr weniger gut hört als das Gesunde. - Vorhanden bei retrokochleären Schallempfindungsstörungen |
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Audiometrische Verfahren ・ Übersicht (12) (Tabelle) |
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Otoskopie ・Darstellbare Strukturen (4) |
- Trommelfell wird in Quadranten eingeteilt → Vorne oben (I) → Vorne unten (II) → Lokalisation des physiologischen dreieckigen Lichtreflexes → Hinten unten (III) → Hinten oben (IV) - Pars tensa: Straffer, großer Teil des Trommelfells - Pars flaccida (Shrapnell-Membran): Schlaffer, kleiner Teil des Trommelfells - Hammerfortsatz und Hammergriff inklusive Umbo |
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subjektive audiometrische Verfahren ・Übersicht (5) |
- Stimmgabelprüfungen (Weber, Rinne und Gellé) - Hörweitenprüfung mit Flüstersprache - Sprachaudiometrie - Überschwellige Audiometrie - Test zur Hörschwellenbestimmung |
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Rinne- und Weber-Versuch ・mögliche Ergebnisse (Tabelle) |
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Gellé-Versuch ・Definition (2) |
- Test zur Feststellung der Beweglichkeit der Gehörknöchelchen, z.B. in der Otosklerose-Diagnostik - Die angeschlagene Stimmgabel wird auf den Schädel gesetzt, anschließend wird der Gehörgang mit einem Gummiballon abgedichtet, der einen Überdruck im äußeren Gehörgang erzeugt. - positiv |
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Gellé-Versuch ・Positiv (3) |
- Durch den Überdruck werden sowohl Knochen- als auch Luftleitung gestört. - Der Ton der Stimmgabel wirkt für den Patienten deutlich abgeschwächt → Entweder das Mittelohr ist gesund oder ein etwaiger Prozess im Mittelohr schränkt die Beweglichkeit der Gehörknöchelchen nicht ein |
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Gellé-Versuch ・Negativ (3) |
- Trotz Überdruck hört der Patient die Stimmgabel unverändert laut → Durch Stapesfixation ist die Luftleitung verschlechtert, die Knochenleitung jedoch mit unveränderter Hörschwelle → Hinweis für Otosklerose
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Hörweitenprüfung mit Flüstersprache ・Definition (2) |
- Abdichtung des dem Untersucher abgewandten Ohrs des Patienten (z.B. Verschluss des Gehörgangs mit einem Zeigefinger) - Untersucher spricht viersilbige Wörter mit Reserveluft (meist Zahlen) aus verschiedenen Entfernungen |
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Sprachaudiometrie ・Definition (2) |
- Dem Patienten werden in zunehmender Lautstärke über Kopfhörer Silben, Wörter oder ganze Sätze vorgespielt, die er anschließend wiedergeben soll. Die Angabe der richtigen Antworten erfolgt in Prozent. - Patienten mit Schallleitungsstörung erreichen bei Verstärkung der Lautstärke irgendwann ein Sprachverständnis von 100%, bei Vorliegen einer Schallempfindungsstörung ist dies nicht zu erwarten. |
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Überschwellige Audiometrie ・Definition (3) |
- Hierbei werden akustische Wahrnehmungen im überschwelligen Intensitätsbereich geprüft - dienen der Differenzierung von kochleären und retrokochleären Hörstörungen, indem das Recruitment (Lautheitsempfinden) bestimmt wird - Zu den Testverfahren zählen der FOWLER- (eher historischen Wert) und der SISI-Test. |
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SISI-Test (Short increment sensitivity index) ・Definition (2) |
- Dauerton von 20dB über der individuellen Hörschwelle wird alle 5 Sekunden für einen Impuls von 0,2s um 1dB erhöht. Der Patient soll versuchen, möglichst viele Impulse zu erkennen. - Testet die Fähigkeit, kleinste Lautstärkeerhöhungen feststellen zu können |
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SISI-Test (Short increment sensitivity index) ・Interpretation (2) |
- Patienten mit einer kochleären Schallempfindungsstörung von über 40dB können die Impulse sicher erkennen (60-100% Test positiv: Wird als positives Recruitment gewertet)
- Patienten mit retrokochleärer Schallempfindungsstörung erkennen die Impulse nur selten (0-15% Test negativ: Wird als negatives Recruitment gewertet)
- Normalhörende erkennen diese kleinen Intensitätsänderungen von 1dB nicht |
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Subjektive Tests zur Hörschwellenbestimmung ・Übersicht (3) |
- Tonschwellenaudiometrie - Threshold Tone Decay Test (Carhart-Test) - Békésy-Audiometrie |
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Tonschwellenaudiometrie ・Definition (1) (Bild) |
- Dem Patienten werden über einen Kopfhörer (Luftleitung) und einen Knochenleitungshörer (Knochenleitung) Töne verschiedener Frequenzen vorgespielt, wobei die Lautstärke für jede einzelne Frequenz in 5 dB-Schritten erhöht wird und der Patient ein Signal gibt, sobald er den Ton hört |
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Threshold Tone Decay Test (Carhart-Test) ・Definition (4) |
- Hörschwellenschwundtest zur Untersuchung einer Hörermüdung bei Verdacht auf eine neuronale Schädigung - Dauerton mit einem Schallpegel von 5dB über der vorher ermittelten Hörschwelle wird dem erkrankten Ohr angeboten. - Wenn der Ton durch den Patienten nicht mehr gehört werden kann (→ Hörermüdung; Hörnerv ist nicht in der Lage, die Erregung für lang andauernde akustische Reize aufrechtzuerhalten), wird der Schallpegel um weitere 5dB erhöht und somit für den Patienten wieder hörbar. - Dieses Prozedere wird wiederholt, bis ein Schwellenschwund von 30 dB erreicht ist oder der Dauerton 1 Minute lang gehört wurde.
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Threshold Tone Decay Test (Carhart-Test) ・Interpretation (3) |
- Normalhörende: Schwellenschwund bis 10dB (physiologische Adaptation) - Kochleäre Schädigung: Schwellenschwund von 15-25dB (pathologische Adaptation) → Positives Recruitment - Neuronale Schädigung (retrokochleäre Störung): Schwellenschwund > 30dB |
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Békésy-Audiometrie ・Definition (3) |
- Differenzierung einer Hörminderung im kochleären oder retrokochleären Bereich - Patient bekommt einen Dauerton/Impulston über einen automatischen Tonaudiometer zugespielt. Der Patient drückt einen Knopf, sobald er den Ton hört. Solange der Knopf gedrückt bleibt, wird der Ton kontinuierlich leiser. - Hört der Patient den Ton nicht mehr, lässt er den Knopf wieder los und der Ton wird automatisch wieder kontinuierlich lauter |
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Békésy-Audiometrie ・Interpretation (3) |
- Normalhörende → Zacken von etwa 10-15dB, annähernde Überlagerung der Kurven für Dauerton und Impulston. → Für Hören des Dauertons sind um wenige dB größere Lautstärken nötig, als für das Hören des Impulstons (durch physiologische Adaptation)
- Kochleäre Schädigung → Zacken werden zunehmend kleiner < 5dB-1dB (Hinweis auf gestörte Lautheitsempfindung → Recruitment) → Separation der Dauertonkurve von der Impulstonkurve bis höchstens 30dB (danach gleichbleibender Abstand)
- Retrokochleäre Schädigung → Keine Amplitudenverkleinerung → Zunehmend starke Separation (Abweichung) der Dauertonkurve von der Impulstonkurve um 50dB und mehr (bis zur Audiometergrenze) |
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Objektive audiometrische Verfahren ・Übersicht (3) |
- Elektrische Reaktionsaudiometrie (Electric Response Audiometry, ERA) - Otoakustische Emissionen (OAE) - Impedanzaudiometrie
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Elektrische Reaktionsaudiometrie (Electric Response Audiometry, ERA) ・Definition (2) (Bild) |
- Verfahren zur Messung akustisch evozierter Potentiale , die im EEG registriert werden können. - Durch einen Laufzeitvergleich mit Normtabellen können topographische Angaben über den Läsionsort der Hörstörung gemacht werden (Topodiagnostik) |
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Otoakustische Emissionen (OAE) ・Definition (4) |
- physiologische Schallaussendungen der Kochlea, die spontan oder bei akustischer Reizung entstehen und im Gehörgang nachgemessen werden können. - Anhand ihrer Messung kann daher eine Funktionsprüfung der Kochlea erfolgen - Methode der Wahl beim Neugeborenen-Hörscreening (TEOAE) - Sind otoakustische Emissionen messbar, ist die Funktion der äußeren Haarzellen normal |
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Impedanzaudiometrie ・Definition (3) |
- Funktionsdiagnostik des Schallleitungsapparats durch Messung des akustischen Widerstands des Trommelfells. → Stapediusreflexmessung → Tympanometrie |
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Stapediusreflexmessung ・Definition (4) |
- Messung des Stapediusreflexes zur Beurteilung der Beweglichkeit der Gehörknöchelchen. - Durch eine Kontraktion des M. stapedius (N. facialis innerviert), die die Schwingungsfähigkeit des Steigbügels herabsetzt, schützt sich das Innenohr vor lauten Geräuschen (Stapediusreflex). - Bei erhaltenem Reflex ist eine plötzliche Erhöhung des Widerstands (Impedanz) am Trommelfell zu erwarten. - Diese Impedanzerhöhung führt dazu, dass das Trommelfell mehr Schall reflektiert und eine Abschwächung der Schallintensität, die an das Innenohr weitergeleitet wird, erfolgt. (fehlender Stapediusreflex ist typisch für eine Otosklerose ) |
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Tympanometrie ・Definition (2) |
- vom Trommelfell reflektierter Schall bei unterschiedlichen Druckverhältnissen im äußeren Gehörgang gemessen - Rückschlüsse auf die Beweglichkeit des Trommelfells und auf die Belüftungssituation im Mittelohr |
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Tympanometrie ・Interpretation (3) |
- Unauffällige Mittelohrfunktion → Maximum der Compliance liegt bei etwa 0Pa - Tubenfunktionsstörung → Verschiebung der normalen Compliance in den Unterdruckbereich - Sero- oder Mukotympanon (Paukenerguss) → Flache Tympanometriekurve ohne erkennbares Maximum
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